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Hasenmoor (rik/zwi) Wegen familiärer Probleme wollte die Frau freiwillig aus dem Leben scheiden, doch das Vorhaben wurde in letzter Minute
von Rettungkräftenvereitelt. Nach einer fast vierstündigen Suche konnte die 58-Jährige, die aus dem südlichen Kreis Segeberg stammt und eine Überdosis Medikamente geschluckt hatte, gerettet werden. Wie
die Kriminalpolizei mitteilte, hatte ein Abschiedsanruf der Frau bei ihrem Sohn die nächtliche Aktion ausgelöst. Die nach einem Familienstreit in ihrem Auto ziellos umher fahrende Frau hatte sich am
Sonntag gegen 22,45 Uhr per Handy gemeldet und angedroht, sich das Leben zu nehmen. Der Sohn konnte von der 58-Jährigen erfahren, dass sie bereits einen Medikamentencocktail zu sich genommen hatte.
Während des Gesprächs deutete die Anruferin an, dass sie irgendwo im Bereich Schmalfeld und Hartenholm unterwegs gewesen sei. Als das Telefonat, bei dem die Frau mit zunehmend schwächer werdender Stimme
gesprochen hatte plötzlich abbrach, alamierte der Sohn sofort per Notruf die Polizei. Neben mehreren Funkstreifenwagenbesatzungen der Schutz- und Kriminalpolizei beteiligten sich auch die Freiwillige
Feuerwehr Hartenholm sowie Männer und Frauen der Suchhundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes an der groß angelegten Suche, die sich bis nach Voßhöhlen, Heidmühlen und zum Wildpark Eekholt erstreckte,
aber zu nächst erfolglos blieb. Die meisten der rund dreißig Kameraden der Hartenholmer Feuerwehr und die sechs Hundeführer mit ihren Vierbeinern waren schon auf dem Heimweg, als Einsatzkräfte per Zufall
auf einem Waldweg unweit des Wiesenhofes in Hasenmoor einen schwachen Lichtschein entdeckten. In einem Auto war die Beleuchtung noch eingeschaltet. Neben dem Wagen lag die gesuchte Frau. Sie war nicht
mehr ansprechbar und schwebte in akuter Lebensgefahr. Inzwischen soll der Gesundheitszustand sich aber stabilisiert haben. "Nur der großen Einsatzbereitschaft von Hundeführern und Feuerwehrleuten
ist es zu verdanken, dass die Frau noch rechtzeitig gefunden werden konnte", lobte Horst-Peter Arndt, Pressesprecher der Polizeiinspektion Bad Segeberg, die erfolgreiche Zusammenarbeit der
Rettungskräfte.
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